Profit durch Krieg – Warum Friedensfähigkeit wichtiger ist denn je

Nachhaltigkeit für unser zukünftiges Leben - oder Waffen für den Tod?

Im Diskurs von Geldanlagen ist die Nachhaltigkeit momentan kein populäres Thema. Nichtsdestotrotz erlaubt die Allianz zukünftig Rüstungsunternehmen in ihre nachhaltigen Geldanlagen mit aufzunehmen.

Daher gleich zu Beginn eine Frage an Dich: Was hälst Du von der Begründung des Allianz Konzerns, die Einstellung zum Verteidigungssektor in Europa habe sich nach dem anhaltenden Konflikt in der Ukraine grundlegend geändert?

Meine Meinung: Der Tod ist nicht nachhaltig. Punkt.

Rüstungsaktien sind ein diametraler Gegensatz zu jeglichen Nachhaltigkeitszielen. Für nachhaltig orientierte Investoren sollten Investments in Waffen also grundsätzlich tabu sein, da der eigentliche Zweck von Waffen – nämlich Tod und Zerstörung zu verursachen – sämtlichen nachhaltigen oder ESG-Zielen. Nachhaltigen Anlegern kommt damit eine andere Aufgabe zu: „Wir müssen in eine Gesellschaft investieren, die die Lebensqualität aller ihrer Mitglieder schützt und fördert und in der die Menschenwürde im Mittelpunkt steht.“

Nachhaltigkeit und Frieden gehören zusammen – Rüstung steht dem im Weg

Meine Meinung: Rüstung ist nicht nachhaltig. Rüstung steht in gewaltigem Widerspruch zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen (Hier nachzulesen). Statt auf Waffenlieferungen sollten wir unser Augenmerk auf einen nachhaltigen Wandel auf der Welt richten – in eine Gesellschaft, die langfristig überlebensfähig ist. Rüstung leistet dazu keinen positiven oder messbaren Beitrag – weder für die Volkswirtschaft noch für den Schutz unseres Lebensraumes.

Ein aktuelles Zeichen haben viele Menschen mit dem klaren Appell „Friedensfähig statt kriegstüchtig“ bei den Ostermärschen gesetzt. Natürlich kann man dem entgegenhalten: „Zum Krieg gehören immer zwei.“  Ich persönlich frage mich jedoch, ob alles getan wird, um die Parteien an den Verhandlungstisch zu bekommen oder ob andere Interessen der kriegführenden Länder und beteiligten Blöcke dies verhindern?

Verteidigung um jeden Preis? Warum wir genauer hinschauen müssen

Viele Menschen denken: „Wir müssen uns gegen Aggressoren doch verteidigen.“  Doch diese Haltung ist zu hinterfragen und verdient ein genaues Hinschauen – denn was heißt das im Konkreten? Hier ist es wichtig, unbedingt einen Schritt weiterzudenken:

These 1:

Gewalt erzeugt Gegengewalt. Und aus Gegengewalt entsteht eine Spirale aus Leid, die immer mehr Menschen mit hineinzieht.

Was, wenn Dein eigenes Kind eingezogen wird? Wer freiwillig in Rüstung investiert, darf sich nicht wundern, wenn morgen der Einberufungsbescheid ins Haus flattert. Was hältst Du von dieser Aussage sowie von der derzeit diskutierten Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht?

Ein musikalischer Denkanstoß dazu:
🎵 „Nein, meine Söhne geb ich nicht“ – von Reinhard Mey & Freunden (auf YouTube anhören lohnt sich 😊).

These 2:

Egal, wie man zur Aufrüstung stehtman muss damit keine Gewinne erzielen.

Ja, man kann in Kriegszeiten reich werden – und das bei der derzeitigen volatilen Marktlage. Wie fühlt sich das für Dich an?

Finanzieren private Investoren nun vermehrt Waffen, entsteht damit nicht ein perverser Anreiz, Konflikte am Laufen zu halten? Dies ist meiner Meinung nach ein grundlegender Fehler, der mit der Finanzierung der Waffenindustrie durch Privatinvestoren einhergeht, und widerspricht dem Ziel, Frieden zu schaffen.

Und hat ein Anleger überhaupt Transparenz darüber, welche Waffen mit seinem Geld genau produziert werden – und gegen wen sie letztlich zum Einsatz kommen? Faktisch endet diese Transparenz in dem Moment, in dem die Waffen das Werk verlassen. Denn insbesondere der Markt für Gebrauchtwaffen scheint völlig undurchsichtig. Wenn tödliche Waffen den Besitzer wechseln, so zeigt die Geschichte, landen sie oft an unheilvollen Orten, wo sie für Zerstörung eingesetzt werden. Auch wenn private Investoren glauben, die Aufrüstung Europas zur Selbstverteidigung zu finanzieren, könnten sie am Ende genauso gut Schießereien an Schulen, Zivilopfer oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit anderswo auf der Welt ermöglichen.

Zuletzt kann das Geld privater Investoren von Waffenherstellern auch für fragwürdige politische Einflussnahme – wie etwa dubiose Spenden an Politiker – genutzt werden. Das untergräbt die demokratischen Strukturen, die wir eigentlich schützen und bewahren wollen.

These 3:

Waffen, die von Regierungen gekauft werden, werden durch Schulden und Steuern finanziert.

Es ist unbestreitbar und wir dürfen die offensichtliche Tatsache nicht ignorieren, dass das Geschäftsmodell der Waffenhersteller und ihrer Investoren darin besteht, von Konflikten zu profitieren. Die Frage lautet: Haben Waffenhersteller und ihre Investoren ein starkes finanzielles Interesse daran, die Gefahr zu schüren, Konflikte anzuheizen, ihre Kunden zum Kauf weiterer Waffen zu bewegen und Kriege so lange wie möglich aufrechtzuerhalten? Und sobald ein Krieg endet, werden sie sich neue Märkte und Konflikte suchen, um ihre Waffen weiterhin zu verkaufen.

Die Macht der Zustimmung: Wie Krieg möglich gemacht wird – und wie wir uns für Frieden entscheiden können

Wenn gewisse Leute Kriege wollen, können sie dies nicht einfach nach Belieben tun. Sie benötigen auf bewusster oder unbewusster Ebene bis zu einem gewissen Grad die Zustimmung der Bevölkerung. Diese Zustimmung kann ganz unterschiedlich aussehen: Manche Menschen finden Kriege vielleicht wirklich richtig und gut – oder zumindest gerechtfertigt und unvermeidlich. Andere sehen ihn womöglich als einzige Lösung und glauben, es gäbe keinen alternativen Ausweg. Andere fühlen sich ohnmächtig und glauben, es gebe keinen anderen Ausweg.

All das sind Formen der Zustimmung. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns aktiv für den Frieden entscheiden. Selbst, wenn sich selbst nur eine einzige Person für Frieden entscheidet, wirkt dies zunächst in ihrem eigenen Umfeld. Doch ihre Entscheidung sendet auf einer energetischen Ebene auch eine kraftvolle Botschaft ins kollektive Feld.

Frieden beginnt in uns – Warum der Weg bei jedem Einzelnen anfängt

Gerade jetzt – inmitten von Aufrüstung, polarisierter Debatte und weit verbreiteter Ohnmacht – wird spürbar: Frieden entsteht nicht von allein. Er entsteht dort, wo wir ihn bewusst leben, einüben und gestalten.

Wenn wir über Krieg und Frieden sprechen, denken wir oft an Panzer, Bomben und große Politik. Doch Frieden ist auch eine innere Fähigkeit, die nicht „da draußen“ beginnt – sondern in unserer Kultur, unserem Miteinander und in uns selbst. Der amerikanische Kulturphilosoph Charles Eisenstein beschreibt in einem aktuellen Beitrag die Mentalität des Krieges – ein Denkmuster, das die Welt in Freund und Feind aufteilt: in Schuld und Strafe, in Kampf und Kontrolle. Dieses Denken wirkt weit über die Schlachtfelder hinaus. Es prägt unsere Sprache, die Medien, unser privates Zusammenleben – und unsere Innenwelt.

Und was, wenn genau dieses Denken selbst Teil des Problems ist?

Frieden beginnt bei Dir – und wirkt weit darüber hinaus

Ich glaube wie viele andere auch: Friedensarbeit beginnt in uns selbst. Genau dort, wo das „Wir gegen die“  aufhört. Schließt Du Dich diesem Gedanken an?

Das bedeutet nicht, dass es keine Konflikte mehr geben darf. Aber wir können anders mit Spannungen umgehen – ohne reflexartig Feindbilder aufzubauen, sondern genau hinzuschauen und zu fragen „Was ist das tiefere Anliegen? Was steht hinter dem Konflikt?“, um dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die nicht auf Sieg oder Niederlage beruhen – sondern auf einer Lösung höherer Ordnung, die mehr Sichtweisen und Bedürfnisse einbezieht.

Und auch wenn Friedensarbeit in uns beginnt – sie endet nicht dort. Sie ist kein Ersatz für politisches Engagement, sondern deren tiefere Grundlage. Gerade da, wo Angst geschürt und Gewalt verharmlost wird, braucht es eine klare Haltung, Mut zur Stimme und entschlossenes Handeln.

Schaffe innere Klarheit: „Was halte ich basierend auf meinen Werten für gut oder schlecht?“ – aber nicht „Wer ist gut oder schlecht?“. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir gleichzeitig Mitgefühl für Menschen empfinden können – und trotzdem klar gegen ihre Taten Stellung beziehen.

Vielleicht magst Du nun auch kurz innehalten: Wo zeigt sich in Dir oder Deinem Umfeld eine Zustimmung zum Krieg? Etwa, indem viele von uns einen Verteidigungskrieg als etwas Legitimes ansehen? Und was hingegen wäre heute ein kleiner, konkreter Schritt in Richtung Frieden?

Zum Schluss möchte ich noch einmal zusammenfassen: Unsere Gedanken, Entscheidungen und Handlungen haben Einfluss – weit über unser persönliches Umfeld hinaus. Wenn wir uns bewusst für Frieden entscheiden, leisten wir einen wertvollen Beitrag zu einer Kultur des Miteinanders statt des Gegeneinanders.

Gerade in Zeiten, in denen Aufrüstung als alternativlos erscheint und Polarisierung zunimmt, braucht es Menschen, die innerlich klar bleiben, die friedensfähig sind – nicht ohnmächtig. Menschen, die hinterfragen, wo wirtschaftliche Interessen Kriege am Laufen halten. Menschen, die wissen: Wer Frieden will, muss sich auch mit seiner Rolle im System auseinandersetzen.

Teile Deine Gedanken gern in den Kommentaren. Oder leite diesen Artikel an Menschen weiter, die ebenfalls auf der Suche nach anderen Perspektiven sind. Denn: Frieden entsteht dort, wo wir ihn mutig leben. 🕊️✨

💡 PS: Du möchtest Dein Geld bewusst einsetzen – im Einklang mit Deinen Werten? Dann melde Dich am besten zu meinem kostenfreien Webinar „Finanz-Gamechanger“ am Mittwoch, den 21. Mai 2025 von 19:30 bis 21:00 Uhr an. Dort zeige ich Dir unter anderem, wie Du finanziell selbstbestimmt und nachhaltig handeln kannst – ohne Kriege zu befeuern.

👉 Jetzt anmelden und einen friedlichen Schritt in Richtung Deiner finanzieller Freiheit machen! Denn jede Entscheidung zählt – auch Deine Geldanlage.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es gibt noch mehr zu entdecken

Weitere Beiträge aus meinem FinanzWIRKblog